Vortragsreihe Geowissenschaften

Anlässlich des 250-jährigen Bestehens der Technischen Universität Clausthal sind viele Veranstaltungen im Laufe des Jubiläumsjahres geplant. Die geowissenschaftlichen Institutionen an der TU Clausthal beteiligen sich mit einer monatlichen Vortragsreihe zu interessanten Themen aus den Bereichen Geologie, Geophysik, Mineralogie und Lagerstättenkunde.

Die Vorträge werden von aktiven und ehemaligen Mitarbeiter:innen der folgenden Abteilungen gehalten:

  • Fachgebiet Geochemie, Petrologie und Lagerstättenkunde am Institut für Endlagerforschung (IELF)
  • Abteilung Allgemeine Geologie am Institut für Geologie und Paläontologie
  • Abteilung Hydrogeologie am Institut für Geologie und Paläontologie
  • Arbeitsgruppe Angewandte Geophysik und Petrophysik, ehemals Institut für Geophysik

Die Vorträge und ihre Zeitpunkte (jeweils Mittwochs um 18:00 Uhr) können der Tabelle entnommen werden. Die Vorträge finden abwechselnd im Hauptgebäude der TU Clausthal, Adolph-Roemer-Straße 2A (Gebäude A1), sowie im Institut für Geologie und Paläontologie, Leibnizstraße 10 (Gebäude C11) statt.

Im Anschluss an die Vorträge besteht die Möglichkeit, einen Rundgang durch die Lehr-Sammlungen des Instituts für Geologie (Gesteine und Fossilien), bzw. durch die Mineraliensammlung im Hauptgebäude der TU Clausthal zu machen.

Weiter unten auf dieser Seite finden Sie weitere Informationen und Zusammenfassungen zu jedem einzelnen Vortrag.

Wir freuen uns über Ihren Besuch!

Prof. Dr. Thomas Ulrich, Dr. Elke Bozau & Dr. Michael Schäfer

Alle Vorträge auf einen Blick

Datum & Uhrzeit

VortragstitelOrtVortragende:r
09.10.2024
18:00 Uhr
Von Vitriolen hin zu Hightech-Metallen... Mineralische Rohstoffe aus dem Harz im Wandel der Zeit – Neue Chancen für ein einst bedeutendes Bergbaugebiet?Hauptgebäude (Raum A1-359)Dr. Wilfried Ließmann
13.11.2024
18:00 Uhr
Die Eisenquelle am Harzer HexenstiegGeologie-Hörsaal (Raum C11-205)Dr. Elke Bozau
11.12.2024
18:00 Uhr
Arbeitsmethoden am Institut für EndlagerforschungHauptgebäude (Raum A1-359)Dr. Thomas Schirmer
08.01.2025
18:00 Uhr
Hawaii und Tahiti – Landschaften und ihre GeologieGeologie-Hörsaal (Raum C11-205)Prof. Dr. Hans-Jürgen Gursky
12.02.2025
18:00 Uhr
Faszination Sand – der Einfluss der kleinen Sandkörner in unserem AlltagHauptgebäude (Raum A1-359)Prof. Dr. Thomas Ulrich
12.03.2025
18:00 Uhr
Geologische Kartierung im Asteroidengürtel – Erforschung der Protoplaneten Vesta und Ceres mit der Raumsonde DawnGeologie-Hörsaal (Raum C11-205)Dr. Michael Schäfer
09.04.2025
18:00 Uhr
Sekundäre Rohstoffe in Namibia – eine Quelle für kritische Rohstoffe in der ZukunftHauptgebäude (Raum A1-359)Dr. Stephanie Lohmeier
14.05.2025
18:00 Uhr
Geophysik – wofür das denn?Geologie-Hörsaal (Raum C11-205)Dr. Katrin Breede
11.06.2025
18:00 Uhr
Anwendungen der Geowissenschaften in der TechnikHauptgebäude (Raum A1-359)Dr. Thomas Schirmer
09.07.2025
18:00 Uhr
Hydrochemisches Monitoring der Oberharzer TeicheGeologie-Hörsaal (Raum C11-205)Dr. Tanja Schäfer
13.08.2025
18:00 Uhr
Auf der Jagd nach mineralischen Rohstoffen in GrönlandHauptgebäude (Raum A1-359)Prof. Dr. Thomas Ulrich
10.09.2025
18:00 Uhr
Goethe, Granit und Geotope... Der Harz im Fokus der geowissenschaftlichen Forschung – Ein kleines Gebirge und seine Bedeutung für die Entwicklung der modernen ErdwissenschaftenGeologie-Hörsaal (Raum C11-205)Dr. Wilfried Ließmann
08.10.2025
18:00 Uhr
Aktuelle Forschung am Institut für Endlagerforschung und deren Bezug zum AlltagHauptgebäude (Raum A1-359)Dr. Thomas Schirmer
12.11.2025
18:00 Uhr
Das Erdbeben von Lissabon am 1. Nov. 1755 und das erschütterte, "aufgeklärte" EuropaGeologie-Hörsaal (Raum C11-205)Prof. Dr. Jürgen Fertig
10.12.2025
18:00 Uhr
Forschungsergebnisse zu den Gold-reichen Porphyr und Epithermalen Lagerstätten in ChileHauptgebäude (Raum A1-359)Dr. Stephanie Lohmeier

Nächste Vorträge

11.12.2024: Arbeitsmethoden am Institut für Endlagerforschung

Vortragender: Dr. Thomas Schirmer, Institut für Endlagerforschung der TU Clausthal

Zeit & Ort: Mittwoch, 11.12.2024, 18:00 Uhr, Raum A1-359, Hauptgebäude der TU Clausthal, Adolph-Roemer-Straße 2A, 38678 Clausthal-Zellerfeld

Zusammenfassung: Dieser Vortrag gibt einen Einblick in die analytischen Methoden am IELF. Darüber hinaus wird beispielhaft vorgestellt, wie Messergebnis, Charakterisierung und wissenschaftliche Interpretation zusammenhängen. Der Zuhörer soll dabei einen Einblick in den Alltag eines wissenschaftlichen Mitarbeiters erhalten.

08.01.2025: Hawaii und Tahiti – Landschaften und ihre Geologie

Vortragender: Prof. (i. R.) Dr. Hans-Jürgen Gursky, ehem. Professor für Allgemeine Geologie und Sedimentologie am Institut für Geologie und Paläontologie der TU Clausthal

Zeit & Ort: Mittwoch, 08.01.2025, 18:00 Uhr, Raum C11-205, Hörsaal des Instituts für Geologie und Paläontologie, Leibnizstraße 10, 38678 Clausthal-Zellerfeld

Zusammenfassung: Südsee-Inseln – da denkt man fast automatisch an palmengesäumte Traumstrände, blaue Lagunen, eine bunte Unterwasserwelt, tropische Tiere, freundliche Menschen… Das alles gibt es tatsächlich – und doch noch so viel mehr an vielfältigen Landschaften, mit steilen Bergen und Felsküsten, Vulkanen, Wasserfällen, Korallenriffen, und dazu mit einer spektakulären Erdgeschichte von Jahrmillionen und ihren steinernen Zeugnissen. Und: warum gibt es diese Inseln überhaupt, und wie kam es, dass sie so aussehen wie heute? Zu diesen Themen berichtet der Geologe Prof. Dr. Hans-Jürgen Gursky, ehemaliger Leiter des Instituts für Geologie und Paläontologie der TU Clausthal, in seinem Farbbildervortrag.

12.02.2025: Faszination Sand – der Einfluss der kleinen Sandkörner in unserem Alltag

Vortragender: Prof. Dr. Thomas Ulrich, Professur für Geochemie, Petrologie und Lagerstättenkunde am Institut für Endlagerforschung der TU Clausthal

Zeit & Ort: Mittwoch, 12.02.2025, 18:00 Uhr, Raum A1-359, Hauptgebäude der TU Clausthal, Adolph-Roemer-Straße 2A, 38678 Clausthal-Zellerfeld

Zusammenfassung: Jeder von uns ist schon mit Sand ‚in Berührung‘ gekommen. Vielleicht ganz bewusst an einem Strand, aber oftmals auch unbewusst. Es gibt eine große Vielfalt an Sanden und viele werden in unserem Alltag angewendet. Reiner Quarzsand (chemisch SiO2) z.B. spielt eine immense Rolle in unserem Alltag, ob in Baumaterialien, in unseren Computern oder sprichwörtlich im Getriebe…

In diesem Vortrag werden wir uns den kostbaren Rohstoff genauer unter die Lupe nehmen. Dabei werden wir die Faszination von Sandkörnern erleben und lernen, was für geologische Geschichten Sandkörner erzählen. Es werden aber auch die Problematiken dieses Rohstoffes wie z.B. Raubbau von Sand und die Endlichkeit dieses Materials aufgezeigt. Es ist für alle etwas dabei, um mehr über dieses einfache und doch so wichtige Material zu erfahren.

12.03.2025: Geologische Kartierung im Asteroidengürtel – Erforschung der Protoplaneten Vesta und Ceres mit der Raumsonde Dawn

Vortragender: Dr. Michael Schäfer, Institut für Geologie und Paläontologie der TU Clausthal

Zeit & Ort: Mittwoch, 12.03.2025, 18:00 Uhr, Raum C11-205, Hörsaal des Instituts für Geologie und Paläontologie, Leibnizstraße 10, 38678 Clausthal-Zellerfeld

Zusammenfassung: In 2011 erreichte die NASA-Raumsonde Dawn den Zwergplaneten (4) Vesta und erforschte diesen mit Kameras und diversen Instrumenten aus verschieden hohen Umlaufbahnen. In 2012 setzte Dawn die Reise fort und lenkte 2015 in einen Orbit um (1) Ceres ein, den größten Körper des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter. An der Mission waren unter anderem viele Geologen beteiligt, die geologische und mineralogische Karten der beiden Körper erstellt haben.

Der Vortrag wird auf die Besonderheiten der Dawn-Mission eingehen, sowie die geologischen Unterschiede zwischen den beiden Protoplaneten erläutern. Gezeigt werden auch potentielle Gesteine von diesen Körpern, die als Meteoriten auf die Erde gelangt sind. Ein besonderes Augenmerk wird auf der Verarbeitung der Kamera-Daten liegen, die nötig war um aus tausenden von einzelnen Aufnahmen in verschiedenen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums aussagekräftige und flächendeckende Informationen über die Mineralogie und Oberflächengestalt der beiden Asteroiden zu gewinnen.

 

09.04.2025: Sekundäre Rohstoffe in Namibia – eine Quelle für kritische Rohstoffe in der Zukunft

Vortragende: Dr. Stephanie Lohmeier, Institut für Endlagerforschung der TU Clausthal

Zeit & Ort: Mittwoch, 09.04.2025, 18:00 Uhr, Raum A1-359, Hauptgebäude der TU Clausthal, Adolph-Roemer-Straße 2A, 38678 Clausthal-Zellerfeld

Zusammenfassung: Rohstoffe sind seit jeher das Fundament unserer Gesellschaft. In Zeiten des Klimawandels und des Übergangs zu umweltfreundlichen Technologien treten die sog. kritischen Rohstoffe immer mehr in den Vordergrund. Neue Lagerstätten der kritischen Rohstoffe, wie Lithium und der Seltenen Erden, aber auch von Phosphor lassen sich aber nicht so einfach finden, so dass vermehrt auch sekundäre Lagerstätten wie Halden und Schlacken in den Fokus gelangen. In diesem Vortrag wird anhand ausgewählter Beispiele aus Namibia aufgezeigt, dass auch scheinbare Abfälle in Form bergbaulicher Halden heute wieder begehrte Rohstoffquellen sein können, wenn man nur genau hinschaut…

14.05.2025: Geophysik – wofür das denn?

Vortragende: Dr. Katrin Breede, Institut für Geologie und Paläontologie der TU Clausthal

Zeit & Ort: Mittwoch, 14.05.2025, 18:00 Uhr, Raum C11-205, Hörsaal des Instituts für Geologie und Paläontologie, Leibnizstraße 10, 38678 Clausthal-Zellerfeld

Zusammenfassung: Viele Menschen haben noch nie etwas von Geophysik gehört. Was ist das überhaupt für eine Wissenschaft? Womit beschäftigt sie sich und wofür ist sie überhaupt gut? Der Vortrag wird eine kurze Einführung in die Angewandte Geophysik geben und unter anderem die oben genannten Fragen beantworten. Der Vortrag soll Interesse an der Geophysik wecken und aufzeigen, wie vielfältig die Geophysik ist und wo sie uns im Alltag überall begegnen kann.

 

11.06.2025: Anwendungen der Geowissenschaften in der Technik

Vortragender: Dr. Thomas Schirmer, Institut für Endlagerforschung der TU Clausthal

Zeit & Ort: Mittwoch, 11.06.2025, 18:00 Uhr, Raum A1-359, Hauptgebäude der TU Clausthal, Adolph-Roemer-Straße 2A, 38678 Clausthal-Zellerfeld

Zusammenfassung: Dieser Vortrag soll einen Einblick in verschiedene Bereiche der Geowissenschaften und deren Bezug zu aktuellen Themen des technischen Alltags geben. Der Zuhörer soll dabei einen Einblick darin erhalten, in wie vielen Bereichen des Alltags geowissenschaftliche Themen eine Rolle spielen.

09.07.2025: Hydrochemisches Monitoring der Oberharzer Teiche

Vortragende: Dr. Tanja Schäfer, Institut für Geologie und Paläontologie der TU Clausthal

Zeit & Ort: Mittwoch, 09.07.2025, 18:00 Uhr, Raum C11-205, Hörsaal des Instituts für Geologie und Paläontologie, Leibnizstraße 10, 38678 Clausthal-Zellerfeld

Zusammenfassung: Die extremen Trockenperioden und das Absterben des Fichtenwaldes beeinflussen die Ökosysteme im Harz. Die Folgen dieser Ereignisse für die chemischen Eigenschaften des Harzer Wassers sind schwer abzuschätzen. Die Teiche des Oberharzer Wasserregals sind als UNESCO Weltkulturerbe eine besondere touristische Attraktion. Dennoch sind diese, ehemals für den Bergbau angelegten, Teiche wertvolle Ökosysteme und werden zur Trinkwassergewinnung genutzt. Seit 2015 führt die Abteilung für Hydrogeologie des Instituts für Geologie und Paläontologie regelmäßig Messungen hydrochemischer Parameter an den Clausthaler Teichen durch, deren Ergebnisse und Langzeittrends im Vortrag vorgestellt werden.

 

13.08.2025: Auf der Jagd nach mineralischen Rohstoffen in Grönland

Vortragender: Prof. Dr. Thomas Ulrich, Professur für Geochemie, Petrologie und Lagerstättenkunde am Institut für Endlagerforschung der TU Clausthal

Zeit & Ort: Mittwoch, 13.08.2025, 18:00 Uhr, Raum A1-359, Hauptgebäude der TU Clausthal, Adolph-Roemer-Straße 2A, 38678 Clausthal-Zellerfeld

Zusammenfassung: In diesem Vortrag werden Sie mit auf eine Reise nach Grönland genommen, wo gewaltige Natur und spektakuläre Landschaften aufwarten. Bei der Frage der Rohstoffsicherheit und der Wende zu alternativen Energiequellen könnte Grönland eine wichtige Rolle spielen. Das Land hat Potenzial wichtige Rohstoffe im Bereich Technologie- und Buntmetalle zu liefern.

Ich werde anhand von aktuellen geologischen Nachforschungen zeigen, wie die Arbeit im Feld vor sich geht und welche Metalle in Grönland gewonnen werden könnten. Ich werde auch erläutern was die Herausforderung bei der Rohstoffsuche und der Gewinnung in diesem einzigartigen Land sind und waren.

10.09.2025: Goethe, Granit und Geotope...

Der Harz im Fokus der geowissenschaftlichen Forschung – Ein kleines Gebirge und seine Bedeutung für die Entwicklung der modernen Erdwissenschaften

Vortragender: Dr. Wilfried Ließmann, Institut für Endlagerforschung der TU Clausthal

Zeit & Ort: Mittwoch, 10.09.2025, 18:00 Uhr, Raum C11-205, Hörsaal des Instituts für Geologie und Paläontologie, Leibnizstraße 10, 38678 Clausthal-Zellerfeld

Zusammenfassung: Der Harz zeigt, trotz seiner relativ geringen Größe, ein breites Spektrum an geologischen Phänomenen und unterschiedlicher Gesteinsarten, die rund 450 Millionen Jahre Erdgeschichte repräsentieren. So zählt das Mittelgebirge heute zu den international anerkannten Geoparks.

Mit Recht kann man von einer „klassischen Stätte“ der geologischen Forschung sprechen, was insbesondere für das Varistikum und seine geotektonische Entwicklung gilt. Schon vor mehr als 150 Jahren erhielt der Raum Goslar – Bad Harzburg - Brocken das Prädikat „klassische Quadratmeile der Geologie“ – eine bis heute gern gebrauchte Bezeichnung. Eingang in die Fachsprache fanden verschiedene, auch international verwendete Begriffe, die hier ihren Ursprung haben: hercynisches Streichen, Grauwacke, Harzburgit, Bastitisierung, das Kellwasser-Event und diverse Typlokalitäten von Mineralen wie Clausthalit oder Goslarit.

Als sich seit dem späten 18. Jahrhundert die Geologie – damals noch Geognosie genannt - als eigene Wissenschaft entwickelte und auch gesellschaftliche Popularität genoss, wurde der Harz zu einem beliebten Exkursionsziel. Prägnantes Beispiel ist Johann Wolfgang von Goethes Faszination für dieses Gebirge und den Granit des Brockens. Vorgestellt werden verdienstvolle Persönlichkeiten, wie Johann Ludwig Zincken, Karl August Lossen, Adolph Roemer oder Harry Rosenbusch, deren Namen eng mit der geowissenschaftlichen Erforschung verknüpft sind.

Daran anknüpfend wird der Blick auf die moderne geologische Harzforschung gerichtet, die für neue strukturgeologische Erkenntnisse sorgte. Vorgestellt werden aktuelle Untersuchungen zum Werdegang der devonischen Korallenriffe (Iberg-Winterberg, Rübeland-Elbingerode) und deren Absterben nach dem sogenannten Kellwasser-Ereignis, das als globales Phänomen ein massenhaften Aussterben vieler Lebensarten nach sich zog.

08.10.2025: Aktuelle Forschung am Institut für Endlagerforschung und deren Bezug zum Alltag

Vortragender: Dr. Thomas Schirmer, Institut für Endlagerforschung der TU Clausthal

Zeit & Ort: Mittwoch, 08.10.2025, 18:00 Uhr, Raum A1-359, Hauptgebäude der TU Clausthal, Adolph-Roemer-Straße 2A, 38678 Clausthal-Zellerfeld

Zusammenfassung: Dieser Vortrag gibt einen Überblick über aktuelle Forschungsthemen am Institut für Endlagerforschung. Die Themen reichen dabei von der Beurteilung von Bergbaurückständen aus der Region bis hin zu Forschung im Bereich des Li-Ionen-Batterierecyclings.

12.11.2025: Das Erdbeben von Lissabon am 1. Nov. 1755 und das erschütterte, „aufgeklärte“ Europa

Vortragender: Prof. (i. R.) Dr. Jürgen Fertig, ehem. Professor für Angewandte Geophysik am Institut für Geophysik der TU Clausthal

Zeit & Ort: Mittwoch, 12.11.2025, 18:00 Uhr, Raum C11-205, Hörsaal des Instituts für Geologie und Paläontologie, Leibnizstraße 10, 38678 Clausthal-Zellerfeld

Zusammenfassung: Ein Erdbeben der Magnitude 8,5 bis 9 führte am Tag von Allerheiligen in Verbindung mit einem Großbrand und einem Tsunami, der den ganzen nördlichen Atlantikraum erfasste, zu zigtausend Toten und zur nahezu vollständigen Zerstörung der portugiesischen Hauptstadt Lissabon; das Ereignis zählt zu den größten sogen. „Naturkatastrophen“ in Europa. Es ist die Zeit der Aufklärung; Lissabon ist damals wohl die schönste, reichste Stadt und die Wirtschaftsmetropole im westlichen Europa. [...] Das Erdbeben hatte auch erhebliche politische, kulturelle, soziale und wissenschaftliche Auswirkungen; auch zählt es zu den ersten großen „Medienereignissen“.

Der 1. Nov. 1755 wird vielfach als der Beginn der Neuzeit angesehen. Insbesondere warf es das Theodizeeproblem neu auf, wie ein gütiger Gott dieses Übel in der Welt zulassen könne. Das Ereignis kommentieren u.a. Voltaire, Rousseau, Kleist und vorzugsweise Kant. [...] Die Suche nach dessen natürlichen Ursachen „unter unseren Füssen“ macht den Philosophen Kant zu einem Mitbegründer der Geowissenschaften und insbesondere der Erdbebenkunde. Ausführlichere Informationen zu dem Vortrag finden Sie in diesem PDF.

10.12.2025: Forschungsergebnisse zu den Gold-reichen Porphyr und Epithermalen Lagerstätten in Chile

Vortragende: Dr. Stephanie Lohmeier, Institut für Endlagerforschung der TU Clausthal

Zeit & Ort: Mittwoch, 10.12.2025, 18:00 Uhr, Raum A1-359, Hauptgebäude der TU Clausthal, Adolph-Roemer-Straße 2A, 38678 Clausthal-Zellerfeld

Zusammenfassung: Kaum ein Rohstoff fasziniert die Menschheit seit jeher mehr als Gold. An sich ein industriell relativ wertloses Metall, ist Gold für das Individuum doch von hohem Interesse. Heutige Gold-Lagerstätten werden deshalb schon bei sehr geringen Gehalten von nur wenigen Gramm pro Tonne Gold im Gestein abgebaut. Eines der Gebiete in dem gerade intensiv auf Gold exploriert wird ist der El Indio-Maricunga Belt im Norden Chiles, wo Gold teils sichtbar zumeist aber nur als ‚invisible gold‘ vorkommt. Aber wo genau steckt das Gold eigentlich in den unterschiedlichen Lagerstättentypen und wie entstehen diese?

Bereits stattgefundene Vorträge

13.11.2024: Die Eisenquelle am Harzer Hexenstieg

Vortragende: Dr. Elke Bozau, Institut für Geologie und Paläontologie der TU Clausthal

Zeit & Ort: Mittwoch, 13.11.2024, 18:00 Uhr, Raum C11-205, Hörsaal des Instituts für Geologie und Paläontologie, Leibnizstraße 10, 38678 Clausthal-Zellerfeld

Zusammenfassung: Die extremen Trockenperioden und das Absterben des Fichtenwaldes beeinflussen die Ökosysteme im Harz. Die Folgen dieser Ereignisse für die chemischen Eigenschaften des Harzer Wassers sind schwer abzuschätzen. Die jahreszeitliche Niederschlagsverteilung und das damit verbundene Abflussverhalten weichen stark von den bisher bekannten Mittelwerten ab. Inwieweit chemische Änderungen der Wasserqualität damit verbunden sind, muss für jedes einzelne Gewässersystem erforscht werden. Im Vortrag werden die an der Eisenquelle bei Altenau gewonnenen Daten präsentiert und interpretiert.

09.10.2024: Von Vitriolen hin zu Hightech-Metallen...

Mineralische Rohstoffe aus dem Harz im Wandel der Zeit – Neue Chancen für ein einst bedeutendes Bergbaugebiet?

Vortragender: Dr. Wilfried Ließmann, Institut für Endlagerforschung der TU Clausthal

Zeit & Ort: Mittwoch, 09.10.2024, 18:00 Uhr, Raum A1-359, Hauptgebäude der TU Clausthal, Adolph-Roemer-Straße 2A, 38678 Clausthal-Zellerfeld

Zusammenfassung: Der Harz ist seit Alters her bekannt für seinen Reichtum an Metallerzen und nutzbaren Mineralien. Frühzeitig lieferte die Region Kupfer, Blei und Eisen. Seit dem Mittelalter stand aber vor allem das Währungsmetall Silber im Mittelpunkt und prägte jahrhundertelang den „Montanstaat Oberharz“ und seine Kultur. Erst recht spät rückte dann das Zink in den  wirtschaftlichen Fokus; hinzu kamen Industrieminerale wie Fluorit und Baryt, die bis in jüngste Zeit in beträchtlichen Mengen gewonnen wurden.

Der Vortrag beleuchtet einige Harzer Rohstoffvorkommen und die komplexe Art und Weise deren Nutzung. Neben Metallen erzeugten die Hütten weitere früher wichtige „Bergprodukte“, wie am Beispiel der „Rammelsberger Vitriole“ gezeigt wird. Hierauf fußend lassen sich die Wurzeln der am Nordharzrand bis heute bedeutsamen chemisch-metallurgischen Industrie bis ins Mittelalter zurück verfolgen. Auf den Metallhütten tätige „Bergprobierer“ verfügten über ausgeprägte chemische Kenntnisse und betrieben frühzeitig Mineralanalytik. Ein spannendes Beispiel hierfür ist die Erforschung der im frühen 19. Jahrhundert im Harz entdeckten „Selenerze“. Damit wird der Bogen in die „Nachbergbauzeit“ gespannt, wo seit rund einem Jahrzehnt auch im Harz Untersuchungen zur Erfassung „wirtschaftsstrategischer Rohstoffe“ stattfinden. In den Fokus gerückt sind dabei auch für die „Hightech-Industrie“ wichtige Elemente, wie Seltene Erden, Indium oder Kobalt. Berichtet wird aus mineralogisch-lagerstättenkundlicher Sicht, in welcher Form solche vorkommen und wo es eventuell Potenziale zu erwarten sind.