Keramikmosaik im Foyer
Keramikmosaik im Foyer des Instituts für Geologie und Paläontologie (Entwurf: Prof. Dr. Kurt Mohr, Foto: Frank Sandhagen)
Beschreibung
Das ca. 5 Meter breite und 3 Meter hohe Harzprofil aus Keramikstücken im westlichen Foyer (Erdgeschoss) des Instituts für Geologie und Paläontologie wurde von Prof. Dr. Kurt Mohr um 1972 anlässlich des Instituts-Neubaus entworfen.
Das Mosaik zeigt einen etwa Süd-Nord orientierten geologischen Querschnitt durch den Oberharz und die jüngeren Gesteinsschichten des nördlichen Harvorlandes im Bereich zwischen Oker und Bad Harzburg.
Links (im Süden) beginnend zeigt das Profil die älteren (paläozoischen) Gesteinsfolgen des Harzes (überwiegend aus dem Devon und Karbon), welche stark verfaltet und durch Verwerfungen zerstückelt dargestellt sind. Mit roten Mosaiksteinen ist im mittleren Bereich des Schnittes der aus der Tiefe aufgestiegene Oker-Pluton (eine Granit-Intrusion) zu sehen. Der heiße Granit hat dabei die umgebenden Gesteine metamorph verändert ("Kontakthof").
Rechts im Querschnitt sind die jüngeren (überwiegend mesozoischen) Gesteinsschichten des nördlichen Harzvorlands abgebildet (Südrand des subherzynen Beckens), beginnend mit Buntsandstein, über Muschelkalk, Keuper, Jura bis hin zur Kreide, die weite Bereiche des Harzvorlands bedeckt.
Die Gesteine des Harzes und des Harzvorlandes sind durch die Harznordrandstörung getrennt, an der eine Verschiebung (Aufschiebung) um mehrere Kilometer stattgefunden hat. Dadurch wurden die mesozoischen Schichten verbogen bzw. geschleppt und überwiegend steil aufgerichtet (überkippt; das heißt, hier liegen die älternen Gesteine über den jüngeren Schichten). Dieser Bereich ist die sogenannte Aufrichtungszone, gut zu sehen im Steinbruch am Langenberg zwischen Oker und Bad Harzburg. Entlang der Aufschiebung sind Salze des Zechsteins (Perm) und des oberen Buntsandsteins (Trias) eingepresst worden, die sich im oberflächennahen Bereich jedoch weitestgehend durch den Kontakt mit Grundwasser aufgelöst haben.
Beschriftetes Keramikmosaik im Foyer des Instituts für Geologie und Paläontologie (Foto: Frank Sandhagen, Beschriftungen: Dr. Michael Schäfer)
Abkürzungen der geologischen Einheiten
Quartär | ||||
---|---|---|---|---|
P&A | Pleistozän und Alluvium |
| ||
Kreide | Jura | |||
krca | Campan | jwm | Kimmeridge | |
krs | Santon | jwu | Oxford (Korallenoolith) | |
krcon | Coniac | jb | Dogger | |
krt | Turon | jl | Lias | |
krc | Cenoman | |||
kru | Unterkreide | |||
Trias | Paläozoikum | |||
k | Keuper | z | Zechstein | |
m | Muschelkalk | cg / ct / ck | Clausthaler Kulmfaltenzone: Grauwacke / Tonschiefer / Kieselschiefer | |
so | Oberer Buntsandstein | do / dm / du | Oberharzer Devonsattel: Ober- / Mittel- / Unterdevon | |
sm | Mittlerer Buntsandstein | Fe / D / T | Oberharzer Diabaszug: Roteisenstein / Diabas / Tuff bzw. Tuffite | |
su | Unterer Buntsandstein | |||
(Fe) | Mesozoische Eisenerze (im Profil nicht abbauwürdig) |